preloder

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Ein lautes Geräusch weckte mich. Ein zischendes Brummen, was ist das? Autos? Langsam öffnete ich meine Augen und sah einen beleuchteten Raum. Aber das ist kein Gebäude, ich mein hier sind überall Autogeräusche, irgendwo müssen sie ja herfahren. Parkhaus? Nein, so schnell fährt niemand im Parkhaus. Mit dem Rücken zur Wand liege ich auf dem Boden. Arme, Beine- alles dran, nur der Schädel platzt. Ich versuche mich zu orientieren und entdecke mein Auto und verstehe endlich wo ich bin- in einem verfluchten Autotunnel. Oh Gott, was mache ich hier? Wie bin ich hergekommen? Ich steig ins Auto- Tür offen, Schlüssel steckt. Was ist das letzte woran ich mich erinnern kann? Heut ist Montag… das erklärt schon mal so einiges… was noch? Ich müsste heute Arbeiten gewesen sein?! Ich hoffe ich war da auch. Ich fühl mich irgendwie angetrunken… bin ich echt schon wieder betrunken Auto gefahren? Was muss ich bitte für ein Glück haben nicht erwischt zu werden oder noch schlimmer ein Unfall zu bauen. Ich steig noch mal aus und betrachte das Auto- kein Kratzer. Ich sammelte noch schnell meinen linken Schuh ein und setzte mich wieder ins Auto. So was haben wir noch… meine Handtasche … mein Handy- Ja!!! Vielleicht hilft mir das weiter… mal sehen: 3 Nachrichten: -Empfangen um 19:56 Uhr- Laura: ‚Ich dachte wir sind verabredet? Wo bleibst du?‘ | -Empfangen um 23:02 Uhr- Anastasia: ‚Sorry ich war duschen hab deinen Anruf verpasst. Was ist los?‘ | -Empfangen um 23:30 Uhr- Mama: ‚Wieso gehst du nicht ans Telefon? Ich versuch dich schon den ganzen Tag zu erreichen. Ich mach mir Sorgen um deine pubertierende Schwester. Melde dich Schatz.‘ | Und unzählige verpasste Anrufe unter anderem von Laura, Anastasia, meiner Mutter, meinem Chef, eine unbekannte Nummer, ein Kollege, die Sekretärin vom Chef- ich krieg verdammt viel Ärger.
Zum Glück stehe ich auf dem Standstreifen, im meiner Verfassung kann ich ganz bestimmt nicht fahren. Was mach ich jetzt… Was ist bloß passiert? Ich steige nochmal aus- im Auto ist es zu stickig. Es fahren nur selten Autos vorbei, es ist also meistens still, man hört nur oben ein monotones Rauschen, es muss ne‘ Straßenbrücke sein. Ein Combi nähert sich, vollgepackt mit Koffern und sonstigem Kram, zwei Kinder und zwei Erwachsene, auf dem Dach ein Kanu. Der Kombi blinkt nach rechts und hält auf dem Standstreifen kurz hinter mir. Der Mann steigt aus, die Frau bleibt bei den Kindern.
„Hallo?! Junge Frau kann man ihnen helfen?“
„Ja… ich… ich weiß nicht wie ich hergekommen bin … und…“
„Ich schätze mal nicht zu Fuß“, und deutet mit dem Kinn zum Auto, „Mein Name ist Andi, im Auto sitzt meine Frau Hanna und meine Kinder Ben und Emma. Wir kommen gerade aus dem Urlaub, aus Holland. Wir haben dich gesehen und dachten du siehst aus als bräuchtest du Hilfe…“
„Danke Andi, das ist echt mega nett. Was ich noch weiß ist, dass ich Rita heiße und eigentlich zuhause im Tiefschlaf sein sollte.“
Währenddessen sind dann doch alle ausgestiegen und haben sich hinter Andi versammelt, sie sehen irgendwie verängstigt aus. Sehe ich so schlimm aus?
„Warum bist du so schmutzig?“, fragte das kleine Mädchen gerade heraus.
Schmutzig? Ich sehe an mir runter und tatsächlich ich sehe aus als hätte ich unter Tage gearbeitet und das meine Hose mal weiß war kann man nur mit viel Fantasie erahnen.
„Ja genau!“, pflichtete ihr Ben bei, „dein Gesicht ist total schwarz.“
„Kinder lasst die arme Frau in Ruhe!“, forderte sie ihre Mutter auf und reicht mir eine Wasserflasche. Ich trank sie gefühlt in einem Schluck leer, machte mich ein wenig frisch und erzählte, dass ich eigentlich in Köln wohne und im Gegenzug berichtete mir die Familie wo wir uns denn jetzt befinden- und zwar auf der Autobahn Richtung Frankfurt, also was heißt Richtung- es sind nur noch zwanzig Kilometer. Was zur Hölle mach ich hier? Die Familie muss weiter nach Bayern also trennen sich unsere Wege. Sie wollten die Polizei und einen Krankenwagen rufen aber ich bestand darauf, dass sie es nicht tun und ich auch prima alleine klar komme- ich bin eine erwachsene Person. Sie gaben mir was zu essen und ihre Telefonnummer, sodass ich sie im Notfall erreichen konnte. So tolle Leute!

Mir bleibt nichts Anderes übrig- ich muss jemanden anrufen.
„Hallo? Rita geht’s noch mich so spät anzurufen! Wo warst du heute?“
„Laura! Du glaubst gar nicht wie froh ich bin deine Stimme zu hören.“
„Oh bitte weine nicht Rita- ohh nicht so laut- du weckst noch alle.“
„Tut mir leid. Oh du glaubst nicht wo ich bin…“
„Das will ich bitte selber beurteilen ob ich das glaube oder nicht.“
„Mitten in der Nacht und Laura hat immer noch Zeit für ein Witz…“, so erzählte ich ihr, dass ich in einem Autobahntunnel aufgewacht bin, ohne zu wissen warum, ich erzählte ihr von der netten Familie und dass ich komplett schwarz vor Dreck bin und fragte sie schließlich warum wir uns den treffen wollten.
„Ja du hast mich in deiner Mittagspause angerufen und wolltest unbedingt abends was trinken gehen und mir eine große Neuigkeit erzählen… ich muss zugeben zuerst dachte ich, dass du schwanger bist aber dann geht man ja nichts Trinken, obwohl bei dir bin ich mir nicht sicher ob dich das abhält.“
„Laura du schweifst ab.“
„Ja jedenfalls wolltest du gegen sieben in unserer Bar sein, für deine Verhältnisse echt früh aber du musst ja morgen ins Büro.“
„Laura bleib beim Thema.“
„Was Thema… nichts mehr! Ich war da und du nicht und hast dich nicht gemeldet und mehr ist auch nicht passiert- bis jetzt.“
„Und vor allem- von wem zur Hölle sollte ich den bitte schwanger sein?“
„Ich bitte dich- genug One-Night-Stands hast du, sowas passiert eben manchmal.“
„Stell mich bitte nicht als alkoholabhängige Schlampe dar nur, weil du schon Mann und Kinder hast.“
„Rita du bist diejenige die mit dreißig Jahren betrunken in einem Autobahntunnel aufwacht und einen Filmriss hat. Ich bin hier nicht die Schuldige.“
„Schönen Dank auch.“

Nächstes Kapitel

Meine Gedanken

Gerade erinnere ich mich, wie ich letztes Jahr und dieses Jahr voll in meiner Krise war und mir so viele Sachen durch den Kopf gingen. Ich ja meinte, ich sei vom Weg abgekommen, kann mich nicht klar ausdrücken und der ganze Kram aber jetzt mit jedem Tag mehr vergeht das. Ich weiß nicht woher dieser plötzliche Sinneswandel kommt, aber mit jedem Tag werde ich mir darüber klarer wer ich bin, was ich will, werden will und was mir nicht passt, wo meine Interessen und Stärken und Schwächen sind. Mir hat immer die Definition von selbstbewusst gefallen, die wir in der Schule gelernt haben. Selbstbewusst ist, wenn man sich über sich selbst bewusst ist. Nicht, dass man eingebildet ist, nein man ist sich bewusst wer man ist. Das fühlt sich so gut an nicht unsicher und voller Zweifel zu sein, klar man zweifelt mal an sich aber hat n Plan, ne Meinung zu Sachen, Leuten und Eigenschaften, allesmögliche was man mag und nicht mag weiß man genau und sieht es genau vor sich. Und hat Prinzipien und man steht zu seiner Meinung und seiner Einstellung und lässt sich nicht beirren, sondern bleibt dabei. Nicht, dass man mich davor manipulieren konnte und jetzt plötzlich nicht mehr, aber es wird einem bewusst. Keine Ahnung ob diese Gedanken kommen, weil es schon spät ist oder weil ich bekloppt bin aber das fühle ich gerade. Nicht, dass ich so zufrieden mit mir bin, im Gegenteil, bloß bin ich mir eben bewusst was geändert werden muss und was bleiben soll. Hört sich vielleicht voll übertrieben an aber ein ganz anderes Lebensgefühl.
Ich laber bullshit ne‘?
So dann noch ne andere Sache die mir schon länger auf dem Herzen liegt: Ich hab mich immer gefragt woher ich meine Inspiration nehme für meine Storys und zwischendurchs und Bilder. Künstler (und dazu gehöre ich nicht) werden das ja oft gefragt „woher nehmen sie ihre Inspiration?“ So habe ich mich das auch immer gefragt -grundsätzlich aus dem Leben, aus alltäglichen Geschehnissen und aus der Natur und besonders in letzter Zeit aus Gesprächen. Zu schreiben wie ich es hier tue und meine Gedanken zu ordnen und aufzuschreiben ist das eine, aber mit Leuten, den du vertraust und die du so gut kennst, zu reden und auf nichts zu achten, ne andere Sicht zu sehen, Neues zu lernen und ne Meinung zu bekommen -was ganz normales aber die größte Inspiration.  Aber auch selber zu reden ohne Punkt und Komma wie hier (was ich aber auch viel zu selten benutze) man redet und redet und kriegt neue Erkenntnisse während man Sachen ausspricht wie oft hatte ich das, dass ich während ich schreibe oder rede auf neue Ideen oder Gedanken komme. Wisst ihr wie ich meine? Learning while talking.
Wat is los mit mir? Heute so viele Themen am Start?
Ich denk auch oft, man könnte auch mal nicht nur über meine Gefühle reden oder meine Storys schreiben, sondern mal über relevantes wat hier auf dem Planeten Erde abgeht. Es ist so viel, worüber ich mich abfucken und aufregen könnte, aber das wäre erstens nicht sachlich nicht wirklich informativ und sehr emotional -also voll am Thema vorbei. Manchmal wünsche ich mir solche Themen anders behandeln zu können und etwas objektiver zu bleiben aber mein lautes Organ kriegt niemand aus mir raus, also bleiben wir fürs erste beim üblichen. Vielleicht ändert sich das noch, ich bin gespannt.

Ciao mit V

Bademantel

Selten habe ich verstanden, wenn Leute meinten sie müssten jemanden was beweisen: den Eltern beweisen, dass man gut genug ist, dem Chef beweisen, dass man die Gehaltserhöhung verdient hat, dem Freund beweisen, dass man Treu ist, der Freundin beweisen, dass man Recht hat. Wenn man einmal damit angefangen hat, landet man in solchen Diskussionen, wo eigentlich keiner unversehrt rauskommt.
Keine Ahnung ob ich naiv und dumm denke, aber mich reizt es nicht jemanden zu beweisen, dass ich die beste bin (manchmal vielleicht, dass ich recht habe aber auch nicht immer), zum einen bin ich nirgendwo die beste und zum anderen sich zu rechtfertigen und Scheiße zu labbern und seine Zeit zu verschwenden um zu beweisen, dass man recht hat, der Beste ist oder wat auch ever -ich kann nicht sagen immer aber ist meistens nicht in meinem Interesse.
Wobei ich sagen muss, dass mich ehrgeizige People schon immer begeistert haben. Ich war nie Ehrgeizig und mit dem Alter wird es auch nur schlechter, deswegen Respekt an alle die ehrgeizig sind, die haben von Natur aus einen inneren Motor der sie antreibt. Sowas habe ich nicht und man kann sich jetzt streiten ob es leichter mit oder ohne ist- beweisen will ich niemanden was.
Ich will jetzt auch nicht abstreiten, dass ich nie niemals jemanden was beweisen wollte- das ist natürlich Käse. Es gab verschiedenste Auseinandersetzungen, mit den verschiedensten Meinungen und Diskussionen wer denn Recht hat. Sobald man das einmal von der Seite erlebt hat sieht man wie absurd es doch ist und, dass es im Grunde genommen niemanden was bringt. Ich glaube, wenn man im Reinen mit sich selbst ist, hat man kein starkes Bedürfnis jemanden was zu beweisen. Wir reden hier natürlich über Alltagssorgen und nicht, wenn jemand einfach nur blöd ist und das Offensichtliche nicht wahr haben will aber solchen Leuten sollte man eh nicht seine Zeit schenken.
Dann denke ich, man muss einen großen Unterschied zwischen Ehrgeiz und jemanden etwas beweisen wollen, machen -btw gibt es ein Fachwort dafür? Jedenfalls ehrgeizig ist man für sich selber, hat sein Ziel, hat seinen Plan und ist bedacht das auch zu erreichen und People die wiederum was beweisen wollen machen die das für sich? Oder beweisen sie ständig dem anderen was? Und ist das eine besser als das andere? Und was hat man davon, wenn man was beweisen konnte? Kriegt man dann Ruhm, Ehre und Kohle? Wenn man ein physikalisches Gesetz beweisen konnte-ja, und wenn man fünf Wiener in einer Minute schafft- vielleicht auch, aber wenn man beweist, dass man bei ’ner unnötigen Diskussion Recht hat-nein.

…dieser Moment, wenn man im Bademantel abends am Tisch sitzt und nachdenkliche, ernste Texte scheibt und sich voll erwachsen vorkommt.
#opfer

Im Zwiespalt

Zwischen
hell und dunkel
weiß und schwarz
gut und böse
fleißig und faul
willensstark und willenlos
dünn und dick
hübsch und hässlich
aufgedreht und träge
hellwach und müde
stylisch und aus der mode
klassik und hip hop
schreien und schweigen
lachen und weinen
reden und zuhören
inne halten und hektik
ironisch und todernst
schreiben und lesen
hoch und runter
schlau und dumm
relevant und belanglos
laut und leise
originell und langweilig
hin und her

keine ahnung in wie weit dieser zwiespalt zwischen den dingen im leben bei anderen ausgeprägt ist, ich vermute mal bei den einen mehr als bei den anderen.
jedenfalls die meiste zeit weiß ich natürlich wer ich bin und was ich will aber alles vorher aufgezählte kann ich schon vor dem frühstück einmal durchlebt haben.
ich lebe im zwiespalt.
man will was sein und ist was anderes,
entscheidet sich fünf mal am tag um und weiß immer noch nicht ob richtig oder falsch.
man lebt im fluss, man lebt im sog, man weiß nie genau, man denkt, glaubt und hofft aber sicher ist man sich nie.
man springt hin und her, mal so dann wieder so, entdeckt etwas, verliert es gleich wieder, sucht wieder was neues.
fühlt sich jeden tag anders.

Wahrscheinlich ist das normal und gehört in jungen Jahren zum erwachsen werden dazu… aber wer weiß das schon? wer weiß was normal ist, wie es sein muss, was richtig ist, was gut ist?
– alles zwiegespalten

Zwischen Potential und Schicksal

Bei Menschen in meinem Umfeld die ich relativ gut kenne sehe ich oft großes Potenzial. Also ich habe die Meinung, dass sie eigentlich noch so viel besseres machen könnten, einen besseren Beruf dadurch ein besseres Leben haben könnten. Ich weiß nicht ob sie das auch so sehen wie ich, ob sie wissen was sie können, wenn sie höhere Ambitionen hätten.
Ich sprach darüber mit meinem Vater und er meinte, wenn das Leben schon gelebt wurde und das Potenzial nicht genutzt wurde, dann ist es Schicksal, dann sollte es genauso geschehen, sonst wären wiederum andere Dinge im Leben nicht passiert oder anders passiert. Kann ja alles richtig sein, wenn man so viel Potenzial hat so oft ich dieses Wort in meinem Text benutzt habe aber eben nicht am richtigem Ort zur passenden Zeit war und nicht  die passenden Leute kennt, dass dann das ganze Potenzial nichts zu bedeuten hat oder nicht ausreicht oder anders wenn wir uns bewusst sind welches Potenzial wir haben aber wissen, dass die passende Zeit verstrichen ist, kann einen das sehr ernüchtern. Aber (jetzt kommt das große aber) ich denke, wenn man weiß was man kann, weiß was man will, wenn man das dann auch noch wirklich erreichen will, dann wird es auch so kommen. Man sollte jede Chance nutzen, dann kommt auch die benötigte Gelegenheit, die passenden Leute und alles andere was man braucht um sein Potenzial auszuschöpfen.
Ich weiß, dass das ultra mega kitschig klingt, dieses ‚wenn du etwas willst, dann schaffst du das‘ aber Rhabarber ich musste das mal los werden.
Und eigentlich war das Thema Potenzial. Ich finde es so schade zu sehen, dass Leute so viel mehr in ihrem Leben erreichen könnten aber unter ihren Möglichkeiten bleiben aus welchen Gründen auch immer sei es Schicksal, sei es  eine verpasste Gelegenheit, sei es fehlende Ambitionen, sei es das nicht wissen seiner Fähigkeiten. Deswegen People, wenn ihr wisst, dass ihr mehr könnt nutzt jede Gelegenheit oder findet die Gelegenheit die ihr braucht, man weiß ja nie wie sich das Leben dadurch verändert.
Ich hoffe wie ich geschrieben habe war nicht zu durcheinander und wirr. Diesmal habe ich nicht auf eine gewählte Wortwahl geachtet oder auf eine günstige Satzstellung oder wunderschöne Metaphern eingebaut, sondern den Gedanken genommen wie er kam, bevor ich ihn wieder vergesse.

Ich denke in un allen steckt Potenzial in einem mehr, im anderem weniger und jeder nutzt sein Potenzial anders. Ist es, dann also doch Schicksal wer wie viel von seinem Potenzial entdeckt?